Warum diese Schilder?

Was ist eigentlich eine Höchstgeschwindigkeit?

Das ist die Geschwindigkeit, die man maximal fahren darf, sofern es die Situation und der Verkehrsfluss zulassen. Jeder Fahrer muss diese Einschätzung jederzeit in jeder Fahrsituation vornehmen und sein Tempo entsprechend anpassen. Das war Fahrschule, das sollte bei jedem sitzen.

Eine 30er Zone heißt also nicht, dass es automatisch immer überall erlaubt ist Tempo 30 zu fahren. Das wollte mir wirklich mal ein Heißsporn auf seinem Motorrad im Gäßle so erklären.

Seit wir nach Hecklingen gezogen sind, genießen wir, dass der gesamte Ort eine Tempo 30 Zone ist. Das gibt es wirklich noch nicht so oft.
Allerdings: Dadurch, dass die Schilder nur am Ortseingang und am Ortsausgang stehen, kann man das auch übersehen.

Manche scheinen dafür besonders anfällig. Das betrifft sowohl Gäste im Dorf, als auch Einheimische und ja, auch Bus- Rad- und Rollerfahrer.

Tempo 30 heißt für alle die nicht Auto fahren:

  • weniger Lärm
  • weniger Streß
  • und dass Kinder und Alte wahrscheinlich heile auf der anderen Straßenseite ankommen.

Und Mann, Frau, Kind – gewöhnt sich an diese Gefahrlosigkeit. Zu Recht, denn es ist das RECHT eines Fußgängers, heile anzukommen.

Und dann wirds in dem Moment wirklich gefährlich, wenn sich jemand, der zu Fuß unterwegs ist mal nicht so genau nach hinten umschaut, vielleicht weil er alt ist, oder unerfahren – und einfach los läuft – und dann kachelt einer beim Adler mit 40 um die Kurve und nimmt den Gehweg mit, weil ihm einer entgegen kommt. Dann kann es auch mal ganz schnell passiert sein.

Der Straßenraum ist aber nicht nur Fahrraum. Er war früher mal für ALLE da. Heute haben wir uns daran gewöhnt, dass ein Großteil des öffentlichen Raums für fahrende Autos reserviert ist. Der nicht befahrene Bereich ist dann großenteils zugestellt – wieder mit Autos.

Die Schilder sollen ein fröhlicher und freundlicher Hinweis sein, aufeinander zu achten. Sie sind vielleicht solange notwendig, bis das selbstverständlicher geworden ist.

die Straßen sollen kein Ort sein, wo alte und Kinder sich permanent fürchten müssen.

David Lodemann